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  • Stefanie Knieper

Was man lernen muss, um etwas zu tun, das lernt man, indem man es tut. (Aristoteles)

Mittlerweile leben wir seit 16 Monate als Lebensgemeinschaft zusammen auf dem Hof. Es war ein Jahr des Zusammenwachsens, des Ausprobierens und des Lernens. Neben verschiedenen Bauprojekten, haben wir uns in der Landwirtschaft versucht, viele Menschen kennen und schätzen gelernt, Strukturen gelegt, den Hof umgestaltet, einen Verein gegründet und erste kleine Schritte mit Menschen gemacht, die unsere Unterstützung brauchten. Viele Kinder tobten über das Gelände und haben die alten und neuen Spielgeräte unsicher gemacht, sind eine Runde mit auf dem Trecker gefahren oder haben bei kleinen Arbeiten mitgeholfen. Bei allem Tun und Sein war und ist uns wichtig, dass wir die Liebe, die uns von Gott geschenkt wird, einfach weitergeben können. Auch das muss täglich neu geübt werden.


Was ist nun seit dem letzten Newsbeitrag passiert?


Der Folientunnel

Dort ist einiges gewachsen: Rauke, Pflücksalate, Kopfsalat, Möhren, Tomaten, Gurken, Radieschen, Porree, Lauchzwiebeln, Kamille, Petersilie, Dill, Schnittlauch, Basilikum, Feldsalat, Brokkoli und Blumenkohl (na ja...das ist eher gescheitert), Paprika, Peperoni, Aubergine, Stangenbohnen. Vieles war einfach ein Experimentieren. Aber etliche Mahlzeiten konnten daraus zubereitet werden. Mittlerweile laufen die Herbst- und Winterversuche mit Grünkohl und Wirsing. Alles wird dokumentiert und nächstes Jahr läuft es vielleicht schon besser. Und vielleicht denke ich dann auch daran, abends die Türen zu schließen, um nicht böse schleimige gefräßige Überraschungen in Aubergine &Co. zu finden. Viel Arbeit macht so ein Folientunnel allerdings, denn auch das Unkraut fühlt sich unglaublich wohl im feuchtwarmen Klima. Und auch Pilze... wie wir gerade sehen.










Die Puterei

Der Fuchs hat unsere Puten nicht mehr heimgesucht. Wahrscheinlich ist er geplatzt, nachdem er drei unserer Puten samt Küken und Eiern verdrückt hatte. Eine Pute hatte tatsächlich noch einmal im August den Mut gefasst zu brüten. Tobias und Mirko hatten sie in den Stall umgesiedelt und tatsächlich sind 7 quickfidele Küken geschlüpft. Die Freude war groß! Die erste Naturbrut ist endlich gutgegangen. Leider wurden es von Tag zu Tag weniger Küken. Immer wieder lag eines tot mit Pickspuren im Putengehege. Anscheinend sind die Puten mit ihrem Nachwuchs nicht sonderlich zärtlich. Es laufen nun Überlegungen, wie wir Putenmutter und Kinder im nächsten Jahr besser schützen können. Dieses Jahr war es echt ein Trauerspiel. Aber alle übrigen, mittlerweile fast ausgewachsenen Tiere spazieren fröhlich über das Gelände, streifen hier und da ein paar Samen ab, knabbern Brennesseln und freuen sich über kulinarische Köstlichkeiten fruchtiger Art, die über den Zaun geflogen kommen. Und Puten sind sehr wohl hübsche Tiere!





Die Hühnerei und das Hühnerei :-)

Ja das war ein Erfolg. Nach Futter- und Wasserumstellung haben sie uns, die Nachbarn und noch andere Freunde und Bekannte mit frischen Eiern versorgt. Auch hier hat sich eine Henne kurzerhand noch im August zum Brüten entschieden. Scheint ansteckend zu sein. Auch hier sind 4 süße kleine Flaumknäuel geschlüpft, die mittlerweile schon recht groß sind. Eines ist leider aus dem hermetisch abgeriegelten Gatter spurlos abhanden gekommen. Sonst ist die Schar aber recht vergnügt. Ab und zu mal niest einer und legt ein zerknüdeltes "Schnupfenei", aber im Gatter gackert und kräht es den ganzen Tag.




Ackern auf dem Acker

Immer wieder wurde auf dem Acker gewühlt. Entweder mit dem Trecker oder von Menschen. Was wir gelernt haben: Landwirtschaft ohne Pestizide und Unkrautvernichter ist ziemlich aufwendig. Wer ohne Gift arbeiten will, muss Zeit und Geduld investieren.

Dennoch durften wir vieles ernten:


Mais: Der leckere Zuckermais ist gut gewachsen und ca. 190 Maiskolben konnten geerntet werden. Einige Kolben wurden zu den gemeinsamen Samstagsessen gegrillt, andere eingefroren und werden stückweise weiterverarbeitet.






Hafer: Der Hafer hat gut getragen und sah nach einem Starkregen leider ein bisschen geplättet aus. Wir müssen noch einige Ähren ausdreschen und dann bekommen ihn die Hühnerchen als Mauserhilfe. Das ist sehr zeitaufwendige Arbeit und Niklas hat den Auftrag bekommen, ein Ausdreschhilfe zu entwickeln. Wir sind gespannt!


Kartoffeln: Darüber haben wir bereits berichtet. Ca. 250kg haben wir geerntet. Na gut... mit etlichen Drahtwürmern dazu, aber die machen den Kohl nicht fett (sondern proteinreich) :-D

Nächstes Jahr wird noch besser gepflügt und noch mehr Unkraut gezupft und dann muss nicht so viel an den Kartoffeln vor dem Kochen umhergeschnitzt werden. Lecker sind sie alle Mal und wir haben schon einige mit den vielen Menschen, die unseren Hof besucht haben, am Grill verputzt.





Kürbisse, Zucchini: Wer das Resultat noch bestaunen möchte, sollte bald mal vorbeikommen. Wir hatten Unmengen Zierkürbisse und haben einen Dekotisch vor dem Haus aufgebaut. Hier kann man sich gegen eine kleine Spende für den Verein einfach welche mitnehmen. Auch der ein oder andere Hokkaido landete im Kochtopf oder im Brot. Mit den Zucchinis war es nicht allzu doll, aber ein paar haben wir ebenfalls in Menüs verarbeitet.



Heu: Die Blühwiese war gar nicht mal so übel. Sogar den ein oder anderen Blumenstrauß hat sie neben Puten- und Hühnerfutter abgeworfen. Dann wurde sie gemäht. Das Heu musste immer und immer wieder gewendet werden und wurde schließlich zu Heuballen gepresst(101 Ballen). Das hat geduftet!









Spielscheune

Hier ist einiges passiert. Werner, Niklas und ein junger Syrer, der zurzeit immer wieder auf unserem Hof arbeitet, haben einen großen Bereich der Scheune entrümpelt und freigeräumt. Dann wurde beim Männerevent geschuftet:














Männerevent- Arbeiten, Gespräche, Impuls und Grillen

Das war ein wunderschöner Tag! Initiiert von Michael machten sich ca. 10 Männer an einem sonnigen Samstagmorgen auf den Weg zu unserem Hof, um mit anzupacken. Der Jüngste war 14, der Älteste 74, Sie kamen aus unterschiedlichen Regionen (sogar ein junger Iraker) bzw. der Nachbarschaft, mit unterschiedlichen handwerklichen Vorerfahrungen und unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen. Und trotz aller Unterschiede arbeiteten alle fröhlich und mit Herzblut an dem gleichen Ziel: unseren Verein weiter voranzubringen. In der Scheune wurde zum Teil ein Betonfußboden gegossen, um Kammern zur Unterbringung von Möbeln etc. für Bewohner zu schaffen. Der Putenzaun wurde weiter gegen den Fuchs gesichert. Manch einer ist in seinen Kräften über sich hinausgewachsen. Zwischendurch gab es Kaffee, Tee, Kürbisbrot, Kuchen und ein Mittag mit (teilweise) Hofprodukten. Die Arbeitsatmosphäre war großartig und es kamen wertvolle Gespräche zustande. Abends füllte sich der Hof mit ca. 25 Männern und es wurde gegrillt. Michael hatte einen Impuls vorbereitet und bei Lagerfeuer, Fleisch und mitgebrachten Salaten das "Schweigen der Männer" thematisiert. Wir hoffen, dass keiner unverändert wieder vom Hof gefahren ist. Für uns war es ein richtig wertvoller und gesegneter Tag.










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